REVIEW: The Witness – Eine Insel voller Rätsel, die euch das Gehirn zermartern

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The Witness ist wie Myst, aber in gut. Das mag jetzt für manche ein Sakrileg sein, aber ich darf so was sagen. Schliesslich war es mein erstes eigenes Spiel. Und ich hab mich Tage, ach was, wahrscheinlich Wochen damit herumgeärgert. Hübsch war es, aber insgesamt einfach langweilig.

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Überall auf der Insel begegnet man solchen Tafeln. Viele davon wird man erst im Verlauf des Spiels begreifen und damit lösen können.

The Witness benutzt zwar die gleiche Masche und begeistert als erstes mit einer fantastischen Optik. Auf der knallbunten Insel möchte man sich am liebsten niederlassen, wenn da nicht all die grusligen menschlichen Statuen wären. Der Spieler kann sich auf dem mysteriösen, aber offenbar verlassenen Eiland frei bewegen. Überall stösst man dabei auf kleine Displays mit Raster. Während man zu Beginn lediglich das Anfang mit dem Ende verbinden muss, werden die Aufgaben immer verzwickter und immer neue Regeln kommen hinzu. Oft wird für das Lösen der Rätsel die Umgebung hinzugezogen. Das geht so weit, dass man anfängt, jeden Baum und jede Wolkenspieglung im Wasser als Hinweis zu deuten. Der erste Schritt in Richtung Wahnsinn. Als nächstes hockt man an einer Hotelbar und bestellt Whiskey von einem Imaginären Barkeeper.

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Anfangs sind die Rätsel noch leicht. Hier muss man lediglich den richtigen Weg durch das Labyrinth finden.

Learning by doing

Obwohl man die Rätsel in beinahe beliebiger Reihenfolge lösen könnte, fehlt einem Anfangs schlicht das nötige Wissen oder die Regeln, um bestimmte Tafel zu entschlüsseln. Dafür fängt man an, wie in den guten alten Zeiten Hüüslipapier vollzukritzeln mit Symbolen und Lösungswegen. Screenshots machen und Bildschirm abfotografieren ist auch nicht verkehrt.

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Oft muss man mit Objekten interagieren wie mit diesen Druckplatten, die beim Betreten aufleuchten.

Entwickler Jonathan Blow, der mit Braid 2008 das damals erfolgreichste Xbox-Arcade-Spiel veröffentlicht hat, ist es erneut gelungen, ein brillantes Knobelspiel zu entwickeln, das seinesgleichen sucht. Sein Ziel, ein modernes Myst zu schaffen, ist vollends aufgegangen. Bis zum Punkt, an dem mich die Rätsel manchmal fast zur Weissglut bringen, wenn man einfach nicht auf die Lösung kommt. Ausserdem muss man eindeutig Gefallen daran finden, Linien einzuzeichnen, denn darin liegt die Essenz des Spiels. Dennoch ist The Witness alles in allem ein faszinierendes Spiel, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

The Witness ist erhältlich für PC und PS4.