REVIEW: Superhot ist superstylisch, superwitzig und superkurz

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Die Ego-Shooter-Welt steckt seit längerem in einer Sackgasse. All zu viel Innovation darf man von Call of Duty und Co. halt auch nicht erwarten. Dort klopft man sich schon auf die Schultern, wenn endlich Frauen in den Krieg ziehen dürfen. Uiuiui. Aber lassen wir das. Freuen wir uns stattdessen lieber über das wirklich geniale Superhot, das mit Zeitlupenaction den Shooter neu erfindet, wie dazumal Max Payne. Nur dieses Mal aus der Egoperspektive.

Es gibt viele Möglichkeiten, einen Kampf zu gewinnen. Die Waffe werfen und anschlissend die gegnerische aufzufangen, gehört zu den effizientesten.

Style, Baby

In Superhot steht die Zeit still, zumindest fast. Sie läuft nur weiter, wenn sich der Spieler bewegt. Man rennt nicht wild durch die Gegend, sondern geht meist nur ein paar Schritte und versucht dabei wie Neo in Matrix den gegnerischen Kugeln auszuweichen. Waffen können geworfen werden, das geht schneller als schiessen. Wenn der Gegner von der getroffenen Pistole ins Taumeln gerät, kann man im gleichen Zug seine Waffe auffangen und ihn damit niederstrecken. Herrlich. Sind alle roten Männchen in einem Level platt gemacht, sieht man seinen Lauf in einer Rückblende bei normaler Geschwindigkeit. Das Video davon lässt sich zum Angeben auf die Webseite Killstagram hochladen.

Die Levels sind fast wie kleine Rätsel im Sinne von Hotline Miami. Man muss den richtigen Weg finden und die Gegner abzumurksen, ohne selbst von Kugeln durchsiebt zu werden. Frische Mechaniken oder Waffen lassen das Spielprinzip nie langweilig werden.

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Wird man doch einmal getroffen, wird der Level neu gestartet und man versucht eine andere Taktik.

Superhot setzt auf minimalistische, aber nichtsdestotrotz absolut stylische Grafik. Playstation 1 lässt grüssen. Erledigte Gegner zersplittern unglaublich befriedigend in tausend Stücke. Stellt euch vor, ihr schmeisst Vasen und Teller an die Wand. Treffer in Superhot fühlen sich fast genauso spassig an, nur müsst ihr anschliessend keinen neuen Geschirrsatz kaufen.

Zur Story sei nur so viel verraten: Sie ist interessanter, als man im ersten Moment erwartet und birgt einige unterhaltsame Anspielungen auf der Metaebene.

Kurzer Spass, aber

Leider ist Superhot auch superkurz. Gerade mal zwei Stunden habe ich für die Story gebraucht. Bei einem Preis von knapp 25 Franken nicht gerade viel. Allerdings kann man nach dem Durchspielen beliebig viel Zeit in verschiedene Modi wie Endless, Time Trials, Challenges oder One Life stecken und Highscores mit anderen Spielern vergleichen.

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Im späteren Verlauf darf man auch zu Nahkampfwaffen wie dem Katana greifen.

So oder so kann ich Superhot jedem wärmstens empfehlen, der auf der Suche nach etwas Abwechslung vom Shooter-Einheitsbrei ist. Aber auch für Nichtballerfreunde ist das Spiel einen Blick Wert. Und seis nur wegen dem Spruch, der am Ende jedes Levels mit einer ultracoolen Stimme fällt: Super Hot, Super Hot.

Superhot ist erhältlich für PC und folgt in Kürze für die Xbox One.